Patterns of (in)Security

Ausstellungsansicht Patterns of (in)Security, Kunsthalle Tbilisi, 2023

Patterns of (in)Security

Ausstellungsansicht Patterns of (in)Security, Kunsthalle Tbilisi, 2023

Patterns of (in)Security

Ausstellungsansicht Patterns of (in)Security, Kunsthalle Tbilisi, 2023

Patterns of (in)Security

Ausstellungsansicht Patterns of (in)Security, Kunsthalle Tbilisi, 2023

Patterns of (in)Security

Ausstellungsansicht Patterns of (in)Security, Kunsthalle Tbilisi, 2023

Patterns of (in)Security

Ausstellungsansicht Patterns of (in)Security, Kunsthalle Tbilisi, 2023

Patterns of (in)Security

Ausstellungsansicht Patterns of (in)Security, Kunsthalle Tbilisi, 2023

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Ausstellungsansicht Patterns of (in)Security, Kunsthalle Tbilisi, 2023

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Ausstellungsansicht Patterns of (in)Security, Kunsthalle Tbilisi, 2023

Patterns of (in)Security

Ausstellungsansicht Patterns of (in)Security, Kunsthalle Tbilisi, 2023

PATTERNS OF (IN)SECURITY, 2023

Kunsthalle Tbilisi

Temporäre Installation

2023

Die Kunsthalle Tbilisi freut sich, Patterns of (In)Security zu präsentieren, eine Gemeinschaftsausstellung mit Werken von Sabine Hornig und Tamuna Chabashvili. Die Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit der Galerie Artbeat in den Räumen der Galerie gezeigt. Patterns of (In)Security befasst sich mit dem Thema der sich in Bezug auf die konstruierte Umwelt verändernden sozialen und politischen Perspektiven, mit einem besonderen Schwerpunkt auf den Auswirkungen von Grenzen und dem Fenster als Vermittler zwischen dem Öffentlichen und dem Privaten, dem Sichtbaren und dem Verborgenen.

Die Installationen von SABINE HORNIG sind bekannt für ihre Fähigkeit, etablierte architektonische Hierarchien in Frage zu stellen und den/die Betrachter/in in eine besondere Raumerfahrung einzubinden. Durch das dynamische Zusammenspiel von transparenten Flächen und sorgfältig gefertigten oder fotografierten Fensterausblicken schafft die Künstlerin eindrucksvolle Überlagerungen verschiedener räumlicher und zeitlicher Kontexte, welche die Grenzen zwischen kollektiver Erfahrung und persönlicher Erinnerung auf einehmende Weise verschwimmen lassen.

Für die Ausstellung in der Kunsthalle Tiflis präsentiert Hornig die skulpturale Arbeit mit dem Titel Inverted Window (Umgestülptes Fenster), die sich an den traditionellen Fenster- und Balkongittern orientiert, welche in Tiflis üblich sind. Diese Gitter erweitern den privaten Raum nach außen und bilden eine Brücke zwischen dem halböffentlichen und dem halb-sichtbaren Bereich.

Die jetzige Installation umschließt ein ganzes Fenster und bringt die Form der Fensteröffnung als langgestrecktes Gitter in den Raum hinein. Die invertierte Form, die ähnlich einem eingezogenen Organ in den Körper, einen Raum im Raum bildet, ruft ein unwiderstehliches Gefühl von Paradoxie und Introspektion hervor.

Das Konzept der Installation geht über die rein physische Darstellung eines Fenstergitters hinaus. Es reflektiert die politische Methode der Umkehrung von Wahrheiten und der Manipulation von Grenzen, zur Ausübung gesellschaftlicher Kontrolle. Indem sie Parallelen zur wiederkehrenden Akzeptanz von politischer Willkür und solitärer Macht zieht, verweist Hornig auf die Fragilität gesellschaftlicher Teilhabe und die potenzielle Gefahr paradoxen Denkens.

Neben dem skulpturalen Werk umfasst die Ausstellung auch fotografische Arbeiten mit Fenstermotiven aus Tiflis. Diese Bilder zeigen Einblicke in im Bau befindliche Räume, die mit Spiegelungen des zeitgenössischen Stadtbildes konfrontiert werden. Auf der Ebene des fotografierten Glases scheinen unterschiedliche Zustände und Zeiten in einer malerischen Verflechtung zusammenzukommen.

Das künstlerische Interesse von TAMUNA CHABASHVILI gilt der Vergänglichkeit und Verletzlichkeit von durch Menschen geschaffenen Systemen, insbesondere von Strukturen und Netzwerken. Ihre künstlerische Praxis konzentriert sich auf das Archivieren und die Rückverfolgung, wobei Textilien oft als Grundraster in ihren Projekten dienen.

Durch die Einbeziehung von Textilien bringt Chabashvili disparate Elemente zusammen und schafft einen kontextuellen Rahmen, der als Speicher für taktile und visuelle Informationen dient. Für diese Ausstellung ließ sich Chabashvili von einem Tarnnetz inspirieren, das ukrainische Frauen für militärische Zwecke gewebt hatten und das ihr in den Nachrichten begegnete.
Die Künstlerin war fasziniert von den zerrissenen, bunten Stofffragmenten, die an dem Netz befestigt waren, das eine Aura der Zerbrechlichkeit besaß und dennoch eine tiefe Stärke ausstrahlte. Das Tarnnetz ähnelte einem Wunschbaum, der mit kleinen bunten Stoffstreifen geschmückt war und Hoffnung symbolisierte.

Sowohl das Tarnnetz als auch der Wunschbaum stehen für verschiedene Formen des Schutzes, ob physisch oder spirituell. Als Chabashvili die Funktionsweise des Netzes genauer untersuchte, begann sie, es als eine vergängliche Struktur zu betrachten - ein dauerhaftes Unterstützungssystem, das in Zeiten der Not ergriffen, festgehalten oder aufgebaut werden kann. Diese Perspektive veranlasste die Künstlerin, den Begriff der Zeitlichkeit als einen andauernden Zustand durch die Linse der individuellen Verletzlichkeit zu untersuchen.

Ihre Installation mit dem Titel Patterns of (In)security (Strukturen der (Un-)Sicherheit), die auch der Ausstellung ihren Namen gibt, zeichnet sich durch ihre zarte und komplizierte Struktur aus. Sie besteht aus Seilen, die quer durch den Raum gespannt sind, und Mustern von Fenstergittern, die auf Stoffe gedruckt sind und ein Gefühl der Instabilität und Selbstentblößung hervorrufen.

Anstatt Schutz zu bieten und ein Gefühl von Sicherheit oder Macht zu vermitteln, werden diese Elemente zart und biegsam, wie ein Netz, das sich in den Raum spannt. Gleichzeitig versucht jede Komponente, sich im Raum zu verankern und zu definieren. In dieser Umgebung, wächst aus dem vergänglichen Moment ein dauerhafter Zustand, der ein Gefühl der Unsicherheit und Zerbrechlichkeit hervorruft, aber auch Kreativität und Anpassungsfähigkeit ermöglicht.

Die Ausstellung wurde gefördert von IFA ( Institut für Auslandsbeziehungen) und mitfinanziert von der Kunsthalle Tbilisi.