GIVE AND TAKE. BILDER ÜBER BILDER, 2022
Hamburger Kunsthalle
Gruppenausstellung
2022
Give and Take. Bilder Über Bilder
Ausstellung: Hamburger Kunsthalle, 2022
Give and Take. Bilder über Bilder, Hamburger Kunsthalle
Gruppenaustellung mit Viktoria Binschtok, Josephin Böttger, Adam Broomberg & Oliver Chanarin, Irene Chabr, Sara Cwynar, Katharina Gaenssler, Mathilde ter Heijne, Sabine Hornig, Louise Lawler, Matthew Muir, Frida Orupabo, Max Pinckers, Walid Raad, Volker Renner, Sebastian Riemer, Martha Rosler, Evan Roth, Thomas Ruff, Taryn Simon, Johannes Wohnseifer.
Curatiert von Dr. Petra Roettig, Stephanie Bunk und Leona Marie Ahrens
Die Arbeit Triptychon, Store Closed, 2018, ist eine vierteilige, wie ein Paravent zusammengesteckte
Skulptur, die sich aus drei Glasbildern und einem Hexagon zusammensetzt. Sie steht hier im Lichthof der Hamburger Kunsthalle.
Das zusammenhängende Bild geht auf eine Fotografie zurück, die hier auf Glas gesiebdruckt und eingebrannt ist.
Sie zeigt drei zusammenhängende Fenster eines verschlossenen, vollgerümpelten Laden in Bangalore, auf dem sich große tropische Bäume spiegeln. Nach und nach erkennt man Details von Schaufensterpuppen und Gegenständen, die auf englisches Kinderspielzeug hinweisen. Teile des Bildes, wie die Gesichter der ausnahmslos blonden Schaufensterpuppen, hat Sabine Hornig ins Negativ umgekehrt. Die Farbigkeit verbindet sich mit dem blauvioletten Hintergrund und unterstützt die unheimliche und unwirkliche Erscheinung des dramatischen Hintergrundes. Durch die Transparenz des Bildes kann man um die Skulptur herumgehen, Besucher überlagern sich und werden Teil der Szenerie.
Money, 2022
Mit der Technik der Umkehrung arbeitet Sabine Hornig auch in ihrer Arbeit „ Money“ auf dem Südfenster des ersten Stock des Gebäudes. Ausgangspunkt für die Arbeit Money (2022) sind Fotos der Skyline von New York, die im Rahmen eines Projektes „La Guardia Vistas“, 2020, die hier für ein Hamburger Fenster zu einer neuen Komposition zusammengesetzt wurden. Bei Tag aufgenommene golden leuchtende Hochhäuser sind auf den Kopf gekehrt und hängt von oben herab, während eine städtische Nachtansicht sich von unten in die Zwischenräume der umgekehrten Türme schiebt.
Mit einer hochaufgelösten Kamera aufgenommen erkennt man jedes Detail der Wolkenkratzer, während hier der Hamburger Straßenverkehr als flüchtiges Bild vorbei zieht. Hornig überlagert die Szenerie mit einem Zitat des früheren New Yorker Bürgermeisters La Guardia von 1946 und potenziert auf diese Weise zeitlos relevante urbane und sozial-gesellschaftliche Fragestellungen, sowie das Wechselspiel von verschiedenen Perspektiven, Realitäten und Zeiten.
( aus dem Text von Petra Röttig aus dem Booklet der Kunsthalle)